Dina - pure Lebensfreude

Update, Dina hat ein paar schwere Monate hinter sich. Zuerst hatte Dina mit einem Infekt länger zu kämpfen, mit Fieber und Appetitlosigkeit. Wir mussten ständig Fieber messen und Dina leider päppeln. Das klappte zwar sehr gut aber sehr begeistert war Dina nicht.
Zum Glück war es nicht lebensbedrohlich, es hat nur länger gedauert als erwartet.
Sie hat es gut überstanden.
Dann kam vor einigen Wochen das Problem auf, das Dina wieder aufhörte zu fressen. Aber diesmal ohne die sichtbaren Symptome eines Infektes.
Also mussten wir Sie wieder päppeln. Das Päppeln ging diesmal ganz leicht, Dina hatte Hunger und es war für Sie wie aus der Hand füttern, nur mit einer großen Fütterungsspritze.
Aber die Frage warum sie nicht mehr selbstständig frisst war nicht ganz einfach zu beantworten. Erst nach mehrfacher Untersuchung beim Tierarzt, mit Hilfe eines Fachtierarztes, war das Ergebnis Reflux (chronisches Sodbrennen). Dadurch war die Schleimhaut in der Speiseröhre angegriffen. Das tat Ihr weh beim Fressen, also hörte sie auf zu Fressen.
Zum Glück funktionieren für so einen Fall die gleichen Behandlungen für Menschen bei Katzen genauso.
Es dauerte Wochen bis sich das Gewebe in Dinas Speiseröhre so erholt hat, dass Sie keine Schmerzen mehr hatte und seit dem frisst Sie wieder eigenständig.
Aber, typisch Katze, Prinzessin Dina hat sich daran gewöhnt besondere Leckereien zu bekommen. Das war unser Versuch Sie wieder zum Fressen zu bringen. Jetzt verlangt Dina mindestens zweimal täglich Leckereien sonst verweigert sie das „normale“ Futter (wir füttern sehr hochwertig, s.h. Katzenfutter Empfehlungen).
Dina geht es wieder super. Sie genießt jedes halbwegs gute Wetter auf der Loggia.
Sie genießt unsere Aufmerksamkeit und ist wieder fröhlich. Und Sie hat uns komplett im Griff was Ihr Futter angeht, wir haben da nicht mehr wirklich was zu sagen.
Typisch Katze halt.

Dina war schon querschnittsgelähmt, als sie in Spanien gefunden wurde. Die Tierschützer von der Tierhilfe Anubis haben sie aufgenommen und untersucht. Die Röntgenbilder zeigten dann, wieso Dina gelähmt ist: In ihrer Wirbelsäule steckt noch mitten im Nervenkanal die Kugel, mit der Dina angeschossen wurde. Und damit nicht genug, Dina wurde auch noch positiv auf FeLV getestet.
Die Lähmung hat noch mehr Folgen, Dina sammelt keinen Urin in der Blase, jeder Tropfen läuft einfach durch und kommt raus, also muss sie Windeln tragen. Und Dina hat keine Kontrolle, wann sie Kot absetzen kann, die „Überraschungen“ purzeln einfach aus ihr heraus. Jetzt standen die Tierschützer vor dem Problem, wohin mit einer pflegeintensiven FeLV positiven Mieze, die nur zu anderen positiven Miezen dazu gesetzt werden kann? Es gibt keine FeLV positive Pflegekatzen-Gruppe, es gibt gar keine anderen FeLV positiven Miezen im Tierheim.
Also hatten die Tierschützer keine andere Wahl, als Dina separat in einen Käfig zu setzten. Es brach ihnen das Herz, diese lebenslustige, süße Dina so einzusperren, aber was sollten sie sonst machen!? Sie ließen Dina so oft es ging aus dem Käfig und alleine herumrobben, mehr war einfach nicht möglich.
Dina wurde so ein Notfall der Tierhilfe Anubis. Die Tierschützer haben sie fleißig online promoted und überall um Hilfe gebeten.

Ein glücklicher Zufall machte uns auf Dina aufmerksam. Wir hatten gerade wieder Platz in unserer FeLV positiven Gruppe, wir hatten die Zeit, um uns um Dina zu kümmern, und unsere Tierheilpraktikerin hat selbst seit über 10 Jahren Erfahrung mit querschnittsgelähmten Katzen. Bei ihr lebt privat ein Kater mit dieser Lähmung.
Zudem haben wir auch schon Erfahrung mit gelähmten Katzen wie Milo, der auch noch bei uns ist. Wir hatten zwar noch nie eine Katze, die nicht selbst auf Toilette geht und Windeln braucht, aber dann lernen wir halt damit umzugehen.
Alle waren happy, dass Dina zu uns ziehen darf, und es gab auch schnell einen Flugpaten, der Dina nach Deutschland mitnehmen würde.
Dann kam eine Woche des Bangens und Zitterns. Das Tierheim in Spanien, wo Dina bei der Tierhilfe Anubis untergebracht war, wurde von den katastrophalen Fluten überschwemmt, die in der ganzen Region plötzlich durch zu starke Regenfälle auftraten. Drei Tage lang waren die Tierschützer abgeschnitten von ihrem eigenen Tierheim, durch riesige Wassermassen, die sich zu reißenden Flüssen entwickelt hatten. Drei Tage lang bangen, wie es den Tieren geht, ob überhaupt alle überlebt haben. Ein paar Tiere hatten es leider nicht überlebt, Dina hatte Glück, sie hat es überstanden.
Den kompletten Bericht über diese Katastrophe kannst Du hier nachlesen Überschwemmungen im Tierheim.
Jetzt war es soweit: Dina kam zu uns. Wir hatten mit allem gerechnet und das Beste gehofft, wir wurden total überrascht. Als wir bei uns die Box von Dina öffneten, kam eine super neugierige, super freundliche, liebe Mieze heraus, die uns mit ihren fröhlichen Scheinwerfer-Augen sofort in ihren Bann zog.
Dina genießt jede Minute hier, sie spielt, flitzt rum, lässt sich ganz ruhig die Windeln wechseln, frisst sehr gut und sehr gerne. Alle anderen Miezen mögen Dina super gerne und Dina liebt die Gesellschaft der anderen Miezen. Dina ist ein absolut süßer Schatz, voller Lebensfreude, sie bringt jeden, der sie kennen lernt, zum Lächeln.
Drei bis viermal am Tag Windeln wechseln, viel Aufmerksamkeit, kraulen und schmusen, damit ist Dina sehr glücklich.
Dinas Start ins Leben ist traurig, auf den ersten Blick erscheint Ihr Handicap herzzerreißend. Aber für Dina da zu sein, mit ihr Zeit zu verbringen und ihr einfach nur beim Unsinn machen zuschauen zu dürfen, ist ein Geschenk.
Jetzt stellt sich die Frage, könnte es jemanden geben mit genug Platz, genug Zeit und anderen netten FeLV positiven Miezen, der Dina ein Zuhause geben möchte?
Bevor wir überhaupt versuchen, ein Zuhause für Dina zu finden, müssen wir erstmal mit Dina zu Spezialisten und erfahren, ob es möglich ist, die Kugel aus ihrer Wirbelsäule zu entfernen, und wenn ja, ob es das Risiko wert ist. Wir werden berichten.
Und hier nochmal vielen Dank an alle von der Tierhilfe Anubis, es war für sie selbstverständlich, Dina aufzunehmen und für sie eine Pflegestelle zu suchen.