Tierversuche: zu langsam für Corona

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Tierversuche sind langwierig. Ob die Ergebnisse sich auf den Menschen übertragen lassen, ist zunächst nur Spekulation. An den üblichen Prozess im Tierversuch schließt sich eine klinische Studie an, in der das Mittel an Menschen getestet wird. 95% der Medikamente, die im Tierversuch wirksam waren, scheiden hier wieder aus – oft lassen sich die Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragen. Einen Impfstoff zu entwickeln dauert daher gewöhnlich mehrere Jahre.

Tierversuche aus bürokratischen Gründen
Um schnell einen Impfstoff gegen COVID-19 zu entwickeln, wurden Tierversuche übersprungen oder verkürzt. Gesetzlich ist festgelegt, dass Medikamente erst an Tieren getestet werden, bevor man sie an Menschen testet. Kurz vor den Tests an Menschen verabreichte man Mäusen und Ratten die Impfstoff-Kandidaten, um die Zulassung für weitere Test zu bekommen. Die Tests mit den Nagetieren konnten keine schützende Wirkung vor dem Corona-Virus bestätigen, da sie sich nicht mit dem Virus anstecken.

Nach den Tests an Hunderten von Menschen haben BioNTech und die amerikanische Firma Moderna Impfstoffe an Affen getestet. „BioNTech hat vier Impfstoffkandidaten an Menschen getestet und anhand der gesammelten Daten sich für den heute berühmten Impfstoffkandidaten entschieden, was die Ergebnisse der später durchgeführten Affenversuche ad absurdum führt“, erklärt Dr. Dilyana Filipova von Ärzte gegen Tierversuche.
Unserer Meinung nach zeigt dies mal wieder ganz deutlich, dass Tierversuche schlichtweg unsinnig sind. Diese mittelalterliche Version wissenschaftlicher Forschung muss aufhören.

Umstrittenes Labor beteiligt
Mittlerweile ist klar, dass auch das Labor LPT Versuche an Ratten für BioNTech durchgeführt hat. Das Labor stand zuvor im Verdacht, Affen und Hunde zu misshandeln und Studien zu fälschen. Zeitweise hatten die Behörden die Genehmigung entzogen und einen Standort geschlossen.

Tierversuchsfreie Methoden
Moderne, tierversuchsfreie Methoden spielen in der Corona-Forschung eine große Rolle. Erfolgsversprechend ist zum Beispiel die Forschung am 3D-Lungenmodell oder Multi-Organ-Chip . Hier arbeitet man direkt mit menschlichen Zellen. So ist sicher, dass das Ergebnis für den Menschen relevant ist – nicht nur für das Versuchstier. Während der Pandemie haben wir gesehen, dass man mit Tierversuchen nicht schnell genug auf Notfälle reagieren kann. Hoffen wir, dass die tierversuchsfreie Forschung nun besser gefördert wird: Denn von Milliarden-Summen, die jährlich in die Forschung fließen, gehen 99 % in Tierversuche.
Es gibt genügend bessere Methoden und sich in Entwicklung befindende neue Methoden, mit besseren Ergebnissen ohne jegliches Tierleid.
Ärzte gegen Tierversuche informiert auf deren Webseite über die vielen Möglichkeiten, die Auswahl ist groß und wächst immer weiter: Tierversuchsfreie Forschung.

Quellen
https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/neuigkeiten/3282-corona-impfstoffe-nicht-dank-sondern-trotzt-tierversuchen
https://www.mopo.de/hamburg/debatte-um-tierversuche-affen-muessen-fuer-unseren-corona-impfstoff-sterben-37748678
https://www.mdr.de/wissen/covid-forschung-geht-es-auch-ohne-tierversuche-100.html
https://www.hna.de/welt/corona-impfung-biontech-impfstoff-tiere-labor-demonstranten-mitarbeiter-geschaeftsfuehrer-tierversuche-zr-90162417.html